Leverkusen-Hitdorf wird regelmäßig von Lkw befahren – trotz Durchfahrtsverbot. Beschwerden häufen sich, doch die Stadt kann keine Kontrollen nachweisen.
Inhaltsverzeichnis:
- Keneth Dietrich fordert klare Antworten
- Stadt verweist auf frühere Informationskampagnen
- Navigationssysteme erhalten Hinweis auf Sperrung
- Diskussion um Umgehungsstraße bleibt aktuell
Keneth Dietrich fordert klare Antworten
Der Stadtrat Keneth Dietrich wandte sich mit einer konkreten Anfrage an die Verwaltung. Er wollte wissen:
- Wie oft wurden in den letzten fünf Jahren Lkw-Kontrollen durchgeführt?
- Wie viele Verstöße wurden registriert?
- Welche Maßnahmen wurden ergriffen?
- Wurden Unternehmen erneut über das Verbot informiert?
Die Stadt konnte keine dieser Fragen beantworten. Laut Verwaltung lägen „keine Informationen“ zu Kontrollen oder Ahndungen vor. Zuständig für den fließenden Verkehr sei ausschließlich die Polizei. Der Kommunale Ordnungsdienst darf keine Verkehrskontrollen durchführen.
Stadt verweist auf frühere Informationskampagnen
Bereits vor Einführung des Durchfahrtsverbots wurden Unternehmen über die neue Regelung informiert. Die Stadt betont, dass die Betriebe selbst dafür verantwortlich seien, ihre Kunden und Speditionen zu unterrichten. Auch für die Einhaltung der Vorschriften seien diese verantwortlich. Öffentliche Kampagnen wurden durchgeführt, um das Verbot bekannt zu machen.
Dennoch fahren immer wieder schwere Lastwagen durch Hitdorf. Die Beschwerden der Anwohner reißen nicht ab. Lärm, Erschütterungen und ein erhöhtes Verkehrsrisiko sind laut Berichten der Betroffenen an der Tagesordnung.
Navigationssysteme erhalten Hinweis auf Sperrung
2024 meldete die Stadt die Durchfahrtssperre an das landesweite Projekt Sevas. Sevas steht für "Sichere, effiziente und verkehrsverträgliche Lkw-Navigation in Nordrhein-Westfalen". Es liefert relevante Daten an Navigationsgeräte, damit Routen rechtzeitig angepasst werden können.
Trotzdem zeigt die Realität in Hitdorf: Die Maßnahme hat bislang keine spürbare Wirkung. Navigationssysteme helfen offenbar nicht ausreichend, das Problem zu lösen. Ohne regelmäßige Kontrollen bleibt das Verbot wirkungslos.
Diskussion um Umgehungsstraße bleibt aktuell
Schon um 1910 wurde laut dem früheren CDU-Politiker Hans Kürten eine Umgehungsstraße für Hitdorf diskutiert. Auch über 100 Jahre später ist das Problem ungelöst. Die Verkehrsführung im Stadtteil sorgt weiterhin für Debatten. Trotz Veränderungen an Ringstraße und Hitdorfer Straße fahren viele Lkw weiterhin unerlaubt durch das Wohngebiet.
Solange es keine sichtbaren Kontrollen gibt, wird sich daran wenig ändern. Die Stadt verweist auf Zuständigkeiten, die Polizei bleibt still. Die Leidtragenden sind die Anwohner.
Quelle: Rheinische Post