Leverkusener wartet auf Solaranlage
Leverkusener wartet auf Solaranlage, pixabay/Foto illustrativ

Ein Kunde aus Leverkusen wartet seit Monaten auf die Fertigstellung seiner Solaranlage. Mehrere ähnliche Fälle mehren die Zweifel. Die Firma Solarnia firmiert inzwischen unter dem neuen Namen Volting.

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Photovoltaik-Projekt in Lützenkirchen stockt

Thomas R. aus Leverkusen-Lützenkirchen beauftragte im Oktober 2024 die Firma Solarnia mit dem Bau einer Photovoltaikanlage. Im Dezember wurden die Module auf seinem Dach montiert. Anschließend zahlte R. 80 Prozent der vereinbarten Summe. Seitdem fehlt jede weitere Leistung. Weder wurde der Anschluss der Anlage vorgenommen, noch die Endabrechnung oder Inbetriebnahme.

Er versuchte mehrmals, mit der Firma in Kontakt zu treten – ohne Erfolg. Auch schriftliche Fristen und eine anwaltliche Aufforderung über die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen führten zu keiner Reaktion. Die Anlage steht bis heute unvollständig auf seinem Dach.

Firma Solarnia nennt sich jetzt Volting

Das Unternehmen Solarnia hat zwischenzeitlich seinen Namen geändert. Auf der offiziellen Webseite heißt es: „Aus Solarnia wird Volting – für Sie bleibt alles wie gewohnt“. Für die Kunden scheint sich jedoch vor allem eines geändert zu haben: der Kontakt ist abgebrochen. Laut Thomas R. ist das Gelände der Firma verlassen, Anrufe laufen ins Leere, es meldet sich nur eine computergenerierte Stimme.

Die Redaktion hat diese Informationen unabhängig überprüft. Auch bei eigenen Recherchen blieben Telefon- und Mailanfragen unbeantwortet. Die Internetseite ist aktiv, aber enthält keine Hinweise auf eine Adresse mit Kundenservice.

Weitere Fälle aus dem Raum Leverkusen

Laut Thomas R. handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Weitere Kunden aus Leverkusen berichten von ähnlichen Erlebnissen. Versprochene Termine wurden kurzfristig abgesagt – teils nur einen Tag vorher. Manche Auftraggeber, die sich später gemeldet hatten, wurden bevorzugt behandelt. Andere warten ebenfalls seit Monaten auf Fortschritte.

Die Muster ähneln sich: Nach Eingang von 80 Prozent der Kaufsumme hören die Kunden meist nichts mehr. Es entsteht der Verdacht, dass das Unternehmen neue Aufträge annimmt, hohe Anzahlungen verlangt und dann keine weiteren Leistungen erbringt. R. spricht offen von einem möglichen systematischen Betrug oder einer verschleppten Insolvenz.

Auswirkungen auf Branche und Kunden

Die Vorwürfe wiegen schwer – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das Vertrauen in die gesamte Solarbranche. Thomas R. befürchtet, dass das Verhalten der Firma Volting das Image der Energiewende beschädigen könnte. Projekte mit erneuerbaren Energien erfordern Transparenz und Planbarkeit.

Er rät anderen Kunden, sich bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zu melden und rechtliche Schritte zu prüfen. Für viele könnte es sonst teuer werden. Auch der Imageschaden für seriöse Anbieter ist nicht zu unterschätzen.

Kurze Übersicht - Was bekannt ist

  • Auftrag: Oktober 2024, Firma Solarnia (heute Volting), Leverkusen.
  • Zahlung: 80 % der Summe nach Dachmontage.
  • Leistung: Keine Fertigstellung, keine Abrechnung.
  • Kontaktversuche: Erfolglos – trotz Fristen, Anrufen, Mails.
  • Namenswechsel: Solarnia wurde zu Volting.
  • Weitere Fälle: Mehrere betroffene Kunden im Raum Leverkusen.
  • Verdacht: Systematischer Betrug oder Insolvenzverschleppung.
  • Empfehlung: Kontakt zur Verbraucherzentrale und juristische Prüfung.

Besonders auffällig: Das Unternehmen präsentierte sich im Mai 2023 noch öffentlich als „Silberpartner“ der Basketballmannschaft Bayer Giants und warb mit kurzen Wartezeiten. Heute scheinen viele Kunden auf eine Antwort zu warten – vergeblich.

Quelle: RHEINISCHE POST