Sicher unterwegs in Leverkusen
Sicher unterwegs in Leverkusen, Foto: Pixabay

In Leverkusen häufen sich die Fälle von Radfahrern, die auf Radwegen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs sind. Die Stadtverwaltung und Polizei reagieren mit gezielten Aktionen, um auf dieses Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Neue Schablonen sollen künftig helfen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmenden zu schärfen.

Inhaltsverzeichnis:

Polizei nutzt Geisterradler-Schablone

Per Schablone sprüht die Polizei an Aktionstagen Geisterradler auf Radwegen auf. Ziel ist es, auf Fehlverhalten und mögliche Gefahren hinzuweisen. Die Polizei kann dieses Fehlverhalten jedoch nur im Rahmen der personellen Kapazitäten ahnden. Einmal jährlich findet ein solcher Aktionstag statt, bei dem mit der sogenannten „Geisterradlerschablone“ gearbeitet wird.

Diese Schablonen werden auf den Boden gesprüht, um Radfahrenden zu verdeutlichen, dass sie sich auf einem Radweg entgegen der Fahrtrichtung befinden. Dadurch gefährden sie sich selbst und andere, da mit entgegenkommenden Radlern nicht gerechnet wird. Besonders riskant ist dieses Verhalten auf engen Radwegen und an schlecht einsehbaren Straßenabschnitten.

Stadt Leverkusen plant eigene Schablonen

Der Stadt ist eine einmalige Aktion im Jahr zu wenig. Deshalb will sie künftig selbst eine Schablone anschaffen, um die „Geisterradler-Aktion zu intensivieren“. Damit sollen die Hinweise auf das falsche Verhalten häufiger sichtbar werden.

Neben der Geisterradler-Schablone plant die Stadt auch den Einsatz einer weiteren Vorlage, die das Einhalten des 1,5-Meter-Sicherheitsabstands zwischen Autos und Fahrrädern thematisiert. Diese Maßnahme soll insbesondere dort eingesetzt werden, wo Radfahrer auf der Straße fahren müssen, etwa weil kein Radweg vorhanden ist oder die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben wurde.

Die Stadtverwaltung erklärt: „Das Abstandsgebot heißt auch, dass Radfahrende nicht überholt werden dürfen, wenn der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern, außerorts zwei Meter, nicht eingehalten werden kann.“

Abstandsschablonen als Erinnerung an die Regeln

Durch das regelmäßige Sprühen der Abstandsschablonen will die Stadt die Verkehrsteilnehmenden immer wieder auf die geltende Gesetzeslage hinweisen. Sie sollen verdeutlichen, was eineinhalb Meter Abstand tatsächlich bedeuten.

Solche visuellen Hinweise sind einfach und wirkungsvoll. Mit wenigen Handgriffen lassen sich sie auf Straßen und Radwegen auftragen. Die Stadt plant, diese Form der Verkehrserziehung regelmäßig zu wiederholen, um langfristig das Bewusstsein für Sicherheit im Straßenverkehr zu stärken.

Wichtige Ziele dieser Aktionen sind:

  1. Reduzierung von Unfällen durch falsches Verhalten von Radfahrern.
  2. Erhöhung der gegenseitigen Rücksichtnahme zwischen Autofahrern und Radfahrern.
  3. Stärkung der Verkehrssicherheit auf engen oder unübersichtlichen Strecken.

Keine neuen Grünpfeile für Radfahrer

Eine andere Maßnahme wird dagegen vorerst nicht weiter ausgebaut. In Leverkusen wird es keine neuen Grünpfeile für Radfahrer geben. Die Stadt hatte im Vorjahr drei solcher Pfeile testweise an Kreuzungen in Rheindorf, Schlebusch und Opladen installiert. Der Test verlief positiv, es traten keine Verkehrsprobleme auf.

Trotzdem bleibt es bei diesen drei Standorten. Grund dafür ist die geringe Zahl an ampelgeregelten Kreuzungen mit Radweganschluss. Lediglich die Kreuzung Saarstraße/Bensberger Straße in Richtung Schildgen wäre theoretisch geeignet. Doch hier gab die Polizei kein grünes Licht, da 2023 an dieser Stelle ein Radfahrer tödlich verunglückte.

Die Stadt Leverkusen setzt künftig verstärkt auf sichtbare Zeichen im Straßenverkehr. Schablonen auf Radwegen und Straßen sollen Fehlverhalten verhindern und das Bewusstsein für Sicherheit erhöhen. Damit reagiert die Stadt auf die wachsende Zahl von Geisterradlern und gefährlichen Situationen im Stadtgebiet.

Quelle: RHEINISCHE POST