Leverkusen leuchtet in Farben, Bewegung und Kunst
Leverkusen leuchtet in Farben, Bewegung und Kunst, Pixabay/Foto illustrativ

Leverkusen verwandelte sich erneut in ein offenes Atelier. Die 21. Kunstnacht lockte am Freitag Tausende Besucher an, die zwischen Licht, Musik, Tanz, Malerei und Magie wandelten. Rund 80 Orte boten Einblicke in die kreative Vielfalt der Stadt. Kunst wurde nicht nur gezeigt, sondern erlebt. Überall gab es Bewegung, Farben und Klänge, die Leverkusen in eine leuchtende Bühne verwandelten.

Inhaltsverzeichnis:

Projekt Leverkusen Löwenstark im EVL City-Point

Ein zentrales Ereignis fand erstmals im EVL City-Point in Wiesdorf statt. Dort stand das Projekt „Leverkusen Löwenstark“ im Mittelpunkt. Nahezu 40 Vereine und Organisationen gestalteten individuelle Löwenfiguren – bunt, kreativ und mit viel Engagement. Diese Ausstellung war ein Symbol für Vielfalt und Zusammenhalt in der Stadt. Zwischen den unterschiedlich bemalten Plastiken entstand ein lebendiges Mosaik, das Stolz und Gemeinschaft ausstrahlte. Besucher konnten erkennen, wie stark die Verbundenheit zwischen Kunst und Bürgerschaft geworden ist.

  • 40 beteiligte Gruppen
  • Verschiedene Materialien, von Acryl bis Metallfarben
  • Gemeinsames Ziel: Förderung lokaler Kreativität
  • Dauer der Ausstellung: ein gesamtes Wochenende

Martina Houben und die Tanznacht in Manfort

In Manfort wurde Marimars Tanztempel zu einem Ort voller Energie und Ausdruckskraft. Tanzschulinhaberin Martina Houben präsentierte mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine mitreißende Show. Bewegungen, Musik und Licht verschmolzen zu einem rhythmischen Erlebnis.

Begleitet wurde die Aufführung von Gemälden, Keramiken und spektakulärer Live-Kettensägenkunst. Houben, die bereits zum fünften Mal an der Kunstnacht teilnahm, erklärte, dass die Begeisterung jedes Jahr wachse. Die Besucher spürten die Leidenschaft der Tänzerinnen und Künstler, die Manfort in eine Bühne der Emotionen verwandelten.

Tanzvorführungen
Tanzvorführungen, Pixabay/Foto illustrativ

Michael Wolf erleuchtet Edelrath

In Edelrath sorgte der Künstler Michael „Mütze“ Wolf für eindrucksvolle Lichtspiele. Sein Werk verwandelte das Fachwerkhaus am Edelrather Weg 188 in eine farbige Leinwand. Projektionen in Rot, Blau und Gelb tanzten über die Fassade – inspiriert von den Kompositionen Piet Mondrians. Die längste Lichtsequenz dauerte sieben Minuten und zog zahlreiche Besucher in ihren Bann. Das Zusammenspiel von Architektur, Technik und Kunst zeigte, wie moderne Medien traditionelle Strukturen neu interpretieren können.

  • Dauer einer Sequenz: 7 Minuten
  • Farben: Rot, Blau, Gelb
  • Stilvorbild: Piet Mondrian
  • Besucherzahl im Stadtteil Edelrath: über 800

Lea Diehl formt Eis in Schlebusch

In der Schlebuscher Fußgängerzone entstand Kunst, die nur kurzlebig war. Eisbildhauerin Lea Diehl schnitzte live vor Publikum eine über einen Meter hohe Giraffe aus Eis, gefolgt von einem Herzsymbol. Trotz der milden Temperaturen blieb das Werk nur wenige Stunden bestehen. Diehl nahm bereits zum dritten Mal teil und beeindruckte mit Präzision und Geduld. Das flüchtige Kunstwerk stand sinnbildlich für die Vergänglichkeit kreativer Momente.

Barbara Gorel verbindet Kunst und Glamour

In der Villa Wuppermann zeigte sich Kunst von ihrer glanzvollen Seite. Unter dem Motto „Kunst trifft Glamour“ lud Barbara Gorel vom Atelier BaGo gemeinsam mit der Gruppe „Art for Friends“ zu einer exklusiven Ausstellung ein. Zehn Tänzerinnen, darunter die Performerin Sajana, präsentierten ausdrucksstarke Choreografien, während goldverzierte Gemälde und funkelnde Kleider den Raum erhellten.

Gorel berichtete, dass die Vorbereitungen fast ein Jahr dauerten. Ihr nächstes Projekt ist bereits geplant. Zum Weltfrauentag 2026 soll ihr Buch „Mut – der Tanz mit der Angst“ erscheinen. Darin erzählen Frauen Geschichten über Mut, Stärke und Selbstbestimmung.

Dr. Jo Dreck und Theo Preding im Kulturausbesserungswerk

Ein weiterer Höhepunkt fand im Kulturausbesserungswerk in Opladen statt. Hier trafen Graffiti, Skulpturen und Malerei aufeinander – roh, kraftvoll, experimentell. Der Leverkusener Künstler Dr. Jo Dreck präsentierte eine stählerne Skulptur in Form eines Dinosauriers. Das Werk, rund 60 Kilogramm schwer, bestand vollständig aus Schrott und Eisen. Er arbeitete ein Jahr daran.

Vor dem Gebäude zeigte Theo Preding seinen feuerspeienden Drachen aus der Serie „Terra Industriosia“. Das Werk, gefertigt aus geschreddertem Metall, symbolisierte den Konflikt zwischen Industrie, Mensch und Natur. Bald soll es am Hambacher Forst aufgestellt werden – als Zeichen für den Schutz der Umwelt.

Leverkusen erlebte eine Nacht, die leuchtete, vibrierte und Menschen zusammenführte. Die 21. Kunstnacht zeigte eindrucksvoll, wie Kunst Gemeinschaft stiftet und Stadtleben bereichert.

Quelle: RHEINISCHE POST