Ab dem 1. Oktober 2025 tritt in der Europäischen Union eine bedeutende Änderung bei der Berechnung des Strompreises in Kraft. Die Preise für Strom werden künftig alle 15 Minuten neu ermittelt, anstatt wie bisher jede Stunde. Diese Umstellung betrifft Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in den Mitgliedstaaten und soll den Energiemarkt moderner und flexibler machen.
Inhaltsverzeichnis:
- Strompreise werden alle 15 Minuten neu berechnet
- Vattenfall sieht Chancen für Verbraucher
- Dynamische Tarife und Smart Meter im Vorteil
- Effizientere Nutzung von Anlagen und Geräten
Strompreise werden alle 15 Minuten neu berechnet
Die Anpassung basiert auf den Vorgaben der EU-Elektrizitätsverordnung und der Electricity Balance-Verordnung. Beide fordern eine präzisere Erfassung von Angebot und Nachfrage. Der Hintergrund: Die bisherigen Stundenintervalle spiegeln die realen Schwankungen in Erzeugung und Verbrauch nicht mehr ausreichend wider.
Die erste Auktion mit Viertelstundenpreisen fand am 30. September statt. Ab dem 1. Oktober gelten diese Preise verbindlich für den europäischen Stromhandel. Die Änderung betrifft vor allem Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, aber auch private Haushalte mit dynamischen Stromtarifen.
Vattenfall sieht Chancen für Verbraucher
Energieunternehmen wie Vattenfall berichten, dass sich durch die neue Preisbildung deutliche Einsparpotenziale eröffnen. Kundinnen und Kunden mit Smart Metern können künftig gezielter Strom nutzen, wenn er besonders günstig ist. Damit wird der Energieverbrauch stärker an Marktbedingungen angepasst.
Je nach Uhrzeit, Jahreszeit und Wetter schwankt der Preis deutlich. Ein Beispiel:
- Frühmorgens und am Abend ist Strom teurer, da viele Haushalte gleichzeitig Geräte nutzen.
- Nachts und an Wochenenden sinkt der Verbrauch, wodurch der Preis fällt.
- Im Winter ist Strom aus Solarenergie knapp, was die Preise steigen lässt.
Diese Unterschiede können Verbraucher künftig gezielt ausnutzen, indem sie Geräte wie Waschmaschinen, Heizsysteme oder Elektroautos dann verwenden, wenn der Preis niedrig ist.
Dynamische Tarife und Smart Meter im Vorteil
Durch den Einsatz moderner Zähler wird der Energieverbrauch in Echtzeit erfasst. Wer dynamische Tarife nutzt, kann die eigenen Kosten um bis zu mehrere Prozent senken, wie Berechnungen verschiedener Energieberater zeigen. Smart Meter senden die Verbrauchsdaten direkt an den Anbieter, der daraufhin den passenden Tarif anwendet.
Die Vorteile sind vielfältig:
- Höhere Transparenz – Verbraucher sehen ihren aktuellen Verbrauch und Preis sofort.
- Mehr Flexibilität – Geräte lassen sich automatisch in günstigen Phasen aktivieren.
- Unterstützung der Energiewende – Der Anteil erneuerbarer Energie im Verbrauch steigt.
Effizientere Nutzung von Anlagen und Geräten
Besonders betroffen sind Haushalte mit Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern oder Ladestationen für Elektroautos. Laut Vattenfall-Experte Jörg Seidel ermöglicht die Viertelstundenabrechnung eine bessere Steuerung dieser Systeme. Wer Geräte künftig intelligent auf Viertelstundenbasis betreibt, kann nicht nur Geld sparen, sondern gleichzeitig mehr erneuerbare Energie nutzen.
Damit wird der Energieverbrauch nicht nur kosteneffizienter, sondern auch umweltfreundlicher. Die neuen Regelungen gelten in allen Mitgliedstaaten und sollen langfristig zur Stabilisierung der europäischen Strommärkte beitragen.
Quelle: FUTURE ZONE, FOKUS, YouTube