Mehr Patienten in Leverkusen
Mehr Patienten in Leverkusen, Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Ab Ende November steht in der Region eine spürbare Veränderung in der medizinischen Notfallversorgung bevor. Die Notdienstpraxis in Langenfeld beendet ihren Betrieb, was erhebliche Auswirkungen auf umliegende Kliniken, insbesondere auf das Klinikum Leverkusen, haben dürfte. Ab Dezember müssen Patientinnen und Patienten neue Wege in Kauf nehmen, was die Versorgungssituation in der Umgebung deutlich verändert.

Inhaltsverzeichnis:

Neue Patientenströme zwischen Langenfeld und Leverkusen

Die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein folgt einer umfassenden Standortanalyse. Ab Anfang Dezember werden Langenfelder Bürger auf die zentrale Anlaufstelle in Mettmann verwiesen. Für viele Menschen, vor allem aus dem Süden der Stadt, liegt der Weg nach Schlebusch jedoch näher. Das Klinikum Leverkusen rechnet daher mit einem deutlichen Anstieg der Patientenzahlen in seiner Notfallambulanz.

David Posor, Sprecher des Klinikums Leverkusen, erklärt, dass sich Patientinnen und Patienten erfahrungsgemäß an den kürzesten Wegen orientieren. Schon jetzt registriere die Klinik eine steigende Zahl an Notfällen. Diese Entwicklung werde sich nach der Schließung der Praxis in Langenfeld noch verstärken.

Ausbau der Kapazitäten im Klinikum Leverkusen

Das Klinikum Leverkusen hat bereits auf die erwartete Entwicklung reagiert. In den vergangenen Monaten wurde zusätzliches medizinisches Personal eingestellt, um auf die steigende Nachfrage vorbereitet zu sein. Außerdem sind Erweiterungen in der zentralen Notaufnahme geplant.

Es war notwendig, zusätzliches medizinisches Personal einzustellen
Es war notwendig, zusätzliches medizinisches Personal einzustellen, Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

„Und noch im Winter werden wir die Kapazitäten unserer zentralen Notaufnahme für ambulante, leichtere Fälle durch sieben zusätzliche Behandlungsplätze in bestehenden Räumen in unserem Erdgeschoss erweitern“, kündigt Posor an.

Diese Maßnahme soll die Versorgungssituation kurzfristig verbessern. Besonders ambulante Notfälle sollen dadurch schneller behandelt werden können.

Längere Wartezeiten trotz zusätzlicher Plätze

Trotz der Erweiterung ist mit Verzögerungen zu rechnen. Posor weist darauf hin, dass die steigende Zahl an Notfällen zu längeren Wartezeiten führen kann. Besonders bei leichteren Fällen werde Geduld erforderlich sein.

Er betont, dass eine dauerhafte Entlastung nur durch eine bauliche Erweiterung der zentralen Notaufnahme möglich sei. Diese Maßnahme wird bereits seit Längerem geplant, doch der Zeitpunkt der Umsetzung bleibt ungewiss.

Veränderungen für Patienten und Personal

Die Schließung der Praxis in Langenfeld verändert die Wege vieler Patientinnen und Patienten. Einige werden künftig längere Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen, während andere das Klinikum in Leverkusen stärker in Anspruch nehmen.

Die Leitung des Klinikums Leverkusen sieht sich vor logistischen und personellen Herausforderungen. Die Anpassungen im Winter sind ein erster Schritt, um den steigenden Bedarf zu decken. Ob sie ausreichen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Wichtigste Punkte im Überblick

  1. Schließung der Notdienstpraxis Langenfeld Ende November.
  2. Ab Dezember neue zentrale Anlaufstelle in Mettmann.
  3. Klinikum Leverkusen rechnet mit deutlich mehr Notfällen.
  4. Erweiterung der Notaufnahme um sieben zusätzliche Behandlungsplätze.
  5. Längere Wartezeiten bei leichten Fällen weiterhin möglich.

Die Region steht vor einer Umstrukturierung der Notfallversorgung, deren Auswirkungen vor allem das Klinikum Leverkusen zu spüren bekommt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die geplanten Maßnahmen greifen und ob sie ausreichen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Quelle: RHEINISCHE POST