Nahezu täglich werden Menschen in Köln und Leverkusen Opfer von Telefonbetrug. Besonders ältere Bürgerinnen und Bürger geraten dabei ins Visier. Im Jahr 2024 registrierte die Polizei über 1000 Fälle mit Schäden in Millionenhöhe. Die Täter geben sich meist als Polizisten, Staatsanwälte oder Bankmitarbeiter aus. Die Polizei warnt eindringlich vor diesen sogenannten Schockanrufen und gibt klare Handlungsempfehlungen.
Inhaltsverzeichnis:
- Warnung der Polizei Köln
- Maschen der falschen Polizisten und Bankangestellten
- Betrug durch erfundene Notlagen von Verwandten
- Prävention bleibt entscheidend
Warnung der Polizei Köln
Laut Ralf Braun vom zuständigen Kommissariat ist der Druck, den die Täter am Telefon ausüben, enorm. „Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen, wie schnell man durch bewusst von Tätern hervorgerufenen Stress Opfer von Trickbetrügern werden kann.“ Besonders betroffen seien ältere Menschen, die in Stresssituationen leichter überrumpelt werden.
Die Polizei Köln appelliert an Kinder und Enkel, mit ihren Angehörigen feste Regeln für Notrufe zu besprechen. Dazu gehört eine vorher festgelegte Vertrauensperson und im Idealfall ein Hinweiszettel am Kühlschrank. Niemals fordern Polizei oder Staatsanwaltschaft am Telefon Geld oder Wertgegenstände.
Mehr Informationen zu Sicherheitskampagnen in der Region finden Sie unter digitale Hilfe im Alltag für Ältere.
Maschen der falschen Polizisten und Bankangestellten
Die Betrüger täuschen oft Unfälle oder Notlagen vor, um hohe Geldbeträge zu erpressen. Manche geben sich als Bankmitarbeiter aus und behaupten, Konten seien in Gefahr. Keine Bank holt EC-Karten zu Hause ab oder fragt telefonisch nach PIN-Nummern.
Um sich zu schützen, rät die Polizei zu folgenden Schritten:
- Sofort auflegen, wenn Geld oder Schmuck gefordert wird.
- Eine vertraute Person aus der Familie anrufen.
- Keine persönlichen Daten herausgeben.
- Im Zweifel direkt die 110 wählen.
In einem aktuellen Fall wurde eine 85-jährige Frau aus Leverkusen Opfer eines angeblichen Bankangestellten. Sie übergab ihre Karte und PIN, woraufhin mehrere Tausend Euro von ihrem Konto abgebucht wurden.
Einen Überblick über weitere Sicherheitsaktionen in Leverkusen bietet Leverkusen gegen Geisterradler.
Betrug durch erfundene Notlagen von Verwandten
Auch der sogenannte Enkeltrick bleibt aktuell. Täter geben sich am Telefon als Enkel oder Verwandte aus, die dringend Geld benötigen. Die Polizei empfiehlt, innerhalb der Familie ein Kennwort für solche Situationen zu vereinbaren. Wird das Kennwort nicht genannt, sollte das Gespräch sofort beendet werden.
Am 24. Oktober traf es einen 88-jährigen Mann aus Köln. Ein falscher Polizist behauptete, eine rumänische Tätergruppe habe ihn beobachtet. Unter dem Vorwand, Beweismaterial sichern zu müssen, ließ der Senior Wertgegenstände und Bargeld übergeben. Der Schaden lag bei mehreren Zehntausend Euro.
Auch andere lokale Vorfälle, etwa der Unfall mit einem Audi A5 Sportback, zeigen, wie wichtig Aufmerksamkeit und schnelles Handeln im Ernstfall sind.
Prävention bleibt entscheidend
Die Polizei setzt auf Aufklärung, um neue Opfer zu verhindern. Informationsveranstaltungen, Pressemitteilungen und gezielte Kampagnen sollen die Bevölkerung sensibilisieren. Familien sollen regelmäßig miteinander über Betrugsgefahren sprechen.
Ein einfaches Gespräch, ein Merkzettel oder ein festgelegtes Kennwort kann verhindern, dass Ersparnisse und Wertgegenstände verloren gehen. Nur wer wachsam bleibt und sich an die Warnungen der Polizei hält, kann diesen perfiden Tätern entkommen.
Quelle: RHEINISCHE POST