Nach dem tragischen Unfall beim Rückbau der Leverkusener Autobahnbrücke gibt es neue Entwicklungen. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen konkretisiert und nun sechs Personen ins Visier genommen. Sie stehen unter Verdacht der fahrlässigen Tötung, fahrlässigen Körperverletzung und fahrlässigen Baugefährdung.
Inhaltsverzeichnis:
- Neue Erkenntnisse zur Unfallursache
- Ermittlungsverfahren gegen sechs Verdächtige eingeleitet
- Hintergrund: Der Abriss der Leverkusener Brücke
Neue Erkenntnisse zur Unfallursache
Der Unfall ereignete sich am 29. August 2024 während der Demontage eines Pylons der alten Leverkusener Rheinbrücke. Ein 22-jähriger Arbeiter kam dabei ums Leben. Nach monatelangen Untersuchungen haben Sachverständige festgestellt, dass mehrere Umstände zum Einsturz der Hilfskonstruktion führten, die für den Abbau des Pylons vorgesehen war.
Die Ermittlungen konzentrieren sich sowohl auf Personen, die an der Planung der Baustelle beteiligt waren, als auch auf jene, die direkt für die Bauausführung verantwortlich waren. Der Sachverständige stellte Versäumnisse in beiden Bereichen fest. Weitere Details zu den genauen Ursachen des Unfalls bleiben jedoch vorerst unter Verschluss, da die Ermittlungen noch laufen.
Ermittlungsverfahren gegen sechs Verdächtige eingeleitet
Die Kölner Staatsanwaltschaft gab am 26. Februar 2025 bekannt, dass nun ein Ermittlungsverfahren gegen sechs Personen eingeleitet wurde. Die Verdächtigen stehen unter dem Verdacht, durch Nachlässigkeit die tödlichen Folgen des Unfalls mitverursacht zu haben. Es handelt sich um den Anfangsverdacht, weshalb noch keine abschließenden Schuldzuweisungen gemacht werden können.
Laut Staatsanwaltschaft sind weitere Auskünfte zu den Beschuldigten aufgrund des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht möglich. Es ist unklar, welche beruflichen Positionen die Verdächtigen innehaben oder in welchem Umfang sie direkt für das Geschehen verantwortlich sind.
Hintergrund: Der Abriss der Leverkusener Brücke
Der Rückbau der alten Leverkusener Rheinbrücke begann Anfang 2024, nachdem das erste Teilstück der neuen Brücke fertiggestellt und am 4. Februar 2024 für den Verkehr freigegeben wurde. Die Brücke spielt eine zentrale Rolle im deutschen Autobahnnetz und ist eine wichtige Verbindung für den Verkehr über den Rhein.
Der Neubau der Brücke erfolgt in mehreren Phasen. Die vollständige Fertigstellung der zweiten Brückenhälfte ist für Ende 2027 geplant. Trotz der fortschreitenden Bauarbeiten wirft der tödliche Unfall weiterhin Fragen auf. Es bleibt abzuwarten, ob die Ermittlungen strafrechtliche Konsequenzen für die Beteiligten nach sich ziehen werden.
Quelle: express.de