Die Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Leverkusen sorgt für Unmut unter freien Trägern. Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche fordern mehr Transparenz bei den kommunalen Fördermitteln, um langfristig eine stabile Betreuung für Kinder und Jugendliche sicherzustellen. Im Kinder- und Jugendhilfeausschuss wurde intensiv über die aktuelle Finanzierungsstruktur diskutiert.
Inhaltsverzeichnis:
- Kritik an den Förderstrukturen
- Marc Adomat verweist auf Haushaltslage
- Stefan Hebbel sieht Anpassung des Förderplans als Chance
Kritik an den Förderstrukturen
Veronika Kuffner und Michael Hirth kritisieren die unklaren Förderstrukturen. Ein wesentlicher Kritikpunkt betrifft die mangelnde Nachvollziehbarkeit der städtischen Zuschüsse, insbesondere für Personal- und Sachkosten. Die Stadt Leverkusen gibt zwar allgemeine Richtlinien für die Förderung vor, doch konkrete Berechnungsgrundlagen fehlen.
So bleibt unklar, wie sich die Höhe der Zuschüsse für Fachkräfte zusammensetzt und welche Quadratmeterzahlen in den Einrichtungen tatsächlich förderfähig sind.
Veronika Kuffner von der Evangelischen Kirche machte deutlich, dass die aktuellen Zuschüsse nicht ausreichen, um die offene Kinder- und Jugendarbeit aufrechtzuerhalten. „Mit den derzeitigen Mitteln wird es bald schwierig, weiterzumachen“, warnte sie.
Michael Hirth von der Katholischen Kirche betonte, dass die inhaltliche Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit nicht von finanziellen Einschränkungen abhängen dürfe. „Es ist wichtig, klare Standards zu formulieren – auch mit begrenzten Mitteln“, erklärte er.
Marc Adomat verweist auf Haushaltslage
Marc Adomat, Beigeordneter für Kinder und Jugend, räumte ein, dass eine Erhöhung der Zuschüsse angesichts der aktuellen Haushaltslage schwierig sei. „Es geht eher darum, Synergien zu nutzen und Doppelstrukturen zu vermeiden“, erklärte er.
Veronika Kuffner widersprach der Annahme von Doppelstrukturen und betonte, dass die freien Träger gezielt Arbeitsschwerpunkte setzen würden. Die zusätzlichen bürokratischen Hürden erschwerten die effiziente Nutzung der vorhandenen Mittel.
Stefan Hebbel sieht Anpassung des Förderplans als Chance
Stefan Hebbel (CDU), Vorsitzender des Kinder- und Jugendhilfeausschusses, erinnerte daran, dass die Konzeptionierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit bereits vor längerer Zeit erfolgt sei. Er sieht in der Überarbeitung des Kinder- und Jugendförderplans eine Gelegenheit, bestehende Strukturen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Die Diskussion über die Zukunft der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Leverkusen wird in den kommenden Monaten weitergeführt. Ob und in welcher Form die Stadtverwaltung und die freien Träger auf die Forderungen reagieren, bleibt abzuwarten.
Quelle: Rheinishe Post